Terminals, Hotels & Wunderwelten. Scripts, Bühnen und die Architektur im Massentourismus Konzeption und Produktion einer Tagung und Ausstellung zum Verhältnis zwischen Massentourismus und Architektur Ausstellung mit künstlerischer Projekte von Carola Dertnig (A), Ulrike Feser (D), Haubitz + Zoche (D), Gabu Heindl (A), Yves Mettler (CH), Sascha Pohle (D), Sascha Reichstein (A/CH), Martha Rosler (USA). Stadtmuseum Graz 15.06. 2006 bis 22.08.2006 Kurzbeschreibung: Die Künstlerischen Arbeiten untersuchen unterschiedliche Aspekte der Konzeption von „Modernität“ und ihrer Dekonstruktion in touristischen Architekturen: Die weltweit selbstähnlichen Pools, mittels derer in Prospekten Hotels trotz Meer-Lage ihren Status als massenkonfektioniertes Luxustool zu beweisen trachten, werden vom Künstler Sascha Pohle wortwörtlich durchschwommen. Martha Rosler dokumentierte in den frühen 90er Jahren die ebenso selbstähnlichen kontemplativen Wartezonen, Gangways und Tunnels auf Flughäfen ihre Photos repräsentieren heute einen gewissermaßen melancholischen Rückblick, denn Flughäfen sind in zunehmenden Maße nichts als verdichtete Junk Spaces (Koolhaas), in denen aufgrund der Dichte kaufkräftiger Passanten die Passagen als sich selbst bewerbende potentielle Konsumzone vermarket werden. Yves Mettler widmet sich einer anderen Art von Terminals, den Tal- und Bergstationen von Seilbahnen, ebenfalls Transport- und Wahrnehmungschleusen, die in seiner Arbeit einen gemeinsamen Dialog führen. Gabu Heindl zeigt in einem visionären Konzept am Beispiel Las Vegas, wie selbst der Müll einer Stadt als Erlbeniswelt inszeniert werden könnte. Sascha Reichstein untersucht die spezifische Strategie des Weltkonzerns Hilton, sowohl was ihre Design-, Betriebs- und Personalpolitik betrifft. Haubitz + Zoche dokumentieren Rohbauten von Hotels auf der Halbinsel Sinai, die aus unterschiedllichsten Gründen nie fertiggestellt wurden und die daher von ihren emotionalisierenden Destinationsmasken noch freigehalten sind. Die Frage nach den politischen und ökonomischen Hintergründen interventiert dabei unausweichlich ins Bild. Auch in der Arbeit von Ulrike Feser wird der Sehnsucht nach Außeralltäglichkeit, Differenz und Exotismus, die von den DienstleisterInnen in ihren Inszenierungen auch erfüllt wird) die politische Realität in Form von Grenzkontrollen und Backtage-Zonen gegenübergestellt. Carola Derting hingegen nähert sich in den Tiroler Bergen an, und sucht dort neben einem gescheiterten postmodernen Erlebnispark auch eine mittlerweile geschlossene Familienpension auf. Selbst die wenigen Kleinode der architektonischen Moderne sind hier längst abgerissen, sie mussten einem neuen, anderen Konzept weichen, das zu untersuchen sich die begleitende Tagung vorgenommen hat. Konzeption: Michael Zinganel
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